Richard
BFD bei der Stiftung Bürger für Münster – Ein Blick in die Arbeit eines Freiwilligen

August bis Oktober – die ersten Monate
Hi!
Ich bin Richard, der BFDler in der Geschäftsstelle der Stiftung Bürger für Münster. Ich bin 19 Jahre alt, komme aus Nottuln, wo ich zurzeit noch bei meiner Mutter und meiner Schwester wohne. Gemeinsam mit den anderen Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle haben wir uns überlegt, dass es für zukünftige BFDler oder Interessierte sicherlich spannend wäre, einen Einblick in die aktuellen Belange und Projekte zu haben, die ich als Freiwilliger im Moment mit betreue. Und so werden wir jetzt alle paar Monate einen kleinen Blog hier auf der Homepage veröffentlichen. Los geht es mit dem Bericht aus den Monaten August bis Oktober.
Der Anfang meines Freiwilligendienstes verlief durch Corona etwas anders, als es normalerweise der Fall gewesen wäre. Ich hatte zwar mehr Zeit, mich einzuarbeiten, allerdings mussten viele der Projekte, in denen ich als BFDler mitgearbeitet hätte, abgesagt werden. Davon habe ich und haben wir uns aber nicht unterkriegen lassen: Mit etwas Kreativität haben wir unsere Projekte soweit es ging angepasst oder neue kleinere Projekte ins Leben gerufen, bei denen ich schon viel Verantwortung übernehmen durfte. Dabei fand ich sehr bemerkenswert, dass dabei Rücksicht auf meine persönlichen Interessen und Kenntnisse genommen wurde. So konnte ich als Politikinteressierter die Umfrage zum Thema Ehrenamt vor der Kommunalwahl maßgeblich mitgestalten.
Ein weiteres Highlight war die erste Seminarwoche für alle Freiwilligen, die Corona-bedingt zwar leider nur begrenzt stattfinden konnte, bei der ich mich aber trotzdem mit vielen anderen Freiwilligen ausgetauscht habe.
Als nächstes auf der Agenda steht der Bürgerpreis am 01. Dezember, der schon jetzt tatkräftig vorbereitet wird. Trotz aller Einschränkungen durch Corona versuchen wir hier, das Beste aus jeder Situation und aus jedem Projekt zu machen.
November bis Februar:
Die zweite Welle hat uns hier bei der Bürgerstiftung natürlich stark eingeschränkt. Ehrenamt findet nunmal mit und für ganz viele Menschen statt. Welche Chancen bleiben denn, wenn die sozialen Kontakte so eingeschränkt werden? Trotz eingeschränkter Besetzung, Homeoffice und wenig Aktivität, gab es dennoch Lichtblicke. Ein Anruf hier oder eine liebe Mail dort, wie sehr man sich über die wenigen, aber mit Herz gestalteten Aktivitäten der Stiftung gefreut habe, hat mir anschaulich gemacht, wie sehr vermeintlich kleine Aktionen gegen Einsamkeit, Trauer und Lagerkoller helfen.
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein verregneter Dezembertag, an dem ich mit dem Fahrrad von der Innenstadt aus bis nach Gremmendorf gefahren bin, um einen USB-Stick mit einem unserer Adventsfilme beim Kardinal von Galen Stift abzugeben. Klatschnass dort angekommen wurde ich freudig begrüßt; die Seniorinnen und Senioren würden sich gerade in dieser Zeit über ein wenig weihnachtliche Stimmung besonders freuen. Solche Momente geben Aufwind und Motivation, sie geben das Gefühl, gebraucht zu werden. Und obwohl ich mir meinen Freiwilligendienst ganz anders vorgestellt habe, bin ich doch froh um all die Erfahrungen und schönen Momente, die ich bislang sammeln konnte.
Februar bis August – Alles geht wieder los, und ich sag tschöö
So langsam kommt wieder Leben in die Bürgerstiftung – endlich wieder Präsenzzeiten, einige Projekte wie die Betriebsrallye laufen wieder an, und der Straßenmusiker vor dem Kiepenkerl spielt lauthals „Champs-Élysées“. Das ich den mal vermissen würde, hätte ich auch nicht gedacht. Wahrscheinlich ist das die Freude über die Normalität, die Stück für Stück zurückkehrt. Nun standen die Organisation von Bürgerbrunch, Bürgerpreis und Betriebsrallye an. Das ganz besondere Highlight dieser Zeit war natürlich die Bustour vom klingenden Seniorenheim, über die auch der WDR berichtete. Auch an der Erstellung einer neuen Webseite durfte ich mich intensiv beteiligen – den Rest wird nun meine Nachfolgerin übernehmen. Der krönende Abschluss meines Jahres war dann das Ehemaligentreffen am 6. August. Bei einem netten Grillabend konnte ich mich gemeinsam mit vielen ehemaligen FSJler:innen unterhalten und lustige Geschichten austauschen.
Zuletzt bleibt mir noch ein Ausblick in die Zukunft. Ich werde nun mein Studium in Münster beginnen, weiter ehrenamtlich aktiv sein, und die Bürgerstiftung sicherlich noch das ein oder andere Mal besuchen. Und immer, wenn ich in einem anderen Zusammenhang eine Datenbank einpflegen, eine Webseite bearbeiten oder einen Instagram-Account bespielen werde, denke ich an diese Zeit zurück. Denn eines weiß ich ganz genau: Ich wäre nicht auf diesem Wissensstand, wenn ich dieses Jahr nicht gemacht hätte. Insofern sage ich DANKE für die schönen Momente, DANKE für das Wissen und die Erfahrung und DANKE für das Vertrauen, auch wenn ich sicherlich nicht alles richtig gemacht habe ;-). Tschöö und bis bald!