Jana
“Veränderungen sind am Anfang hart, in der Mitte chaotisch und am Ende wunderbar.”

Dieses Zitat des kanadischen Schriftstellers Robin Sharma beschreibt mein Jahr bei der Stiftung Bürger für Münster am besten.
Der Anfang bei der Stiftung Bürger für Münster war für mich tatsächlich hart. Nach dem Abitur wollte ich erst einmal ein Orientierungsjahr machen, um meine Stärken und Schwächen genauer definieren zu können. Daher begann ich mich über verschiedene Möglichkeiten im Internet zu informieren und bin über das Portal der LAG (Landesarbeitsgemeinschaft Arbeit Bildung Kultur NRW e.V.) auf die Stiftung Bürger für Münster gestoßen. Das Tätigkeitsprofil war genau auf mich zugeschnitten, da es hauptsächlich Projekt- und Öffentlichkeitsarbeit mit ehrenamtlichen Engagement verbindet. Also beschloss ich, Niedersachsen zu verlassen und nach Münster zu ziehen. Im Folgenden möchte ich in meinen Erfahrungsbericht das Jahr bei der Stiftung reflektieren und meine Erkenntnisse teilen.
Mitte August 2019 löste ich meine drei Vorgängerinnen bei der Stiftung Bürger für Münster ab. Durch diesen nahtlosen Übergang blieb wenig Zeit für eine ausführliche Einarbeitungsphase. Schnell wurde mir bewusst, dass ich lernen muss, mich gut zu organisieren. Die Aufgaben, die zuvor auf drei Köpfen verteilt worden waren, lasteten jetzt nur noch auf einen Kopf. Frei nach dem Motto ins Kalte Wasser geschmissen werden, wurde mir also gleich ein hohes Maß an Verantwortung übertragen. In den ersten zwei Wochen musste ich mich bereits profilieren, denn genau das war die Zeit, die mir blieb, mich in das Bürgerbrunch-Projekt einzuarbeiten und diesen dann auch vorzubereiten und letztendlich mit durchzuführen. Mit der Zeit lernte ich die Abläufe in der Stiftung besser kennen, konnte meinen Platz im Team finden und mich gut einbringen. Mir fiel es immer leichter, mich selbst zu organisieren, sodass ich die meisten Aufgaben mit Hilfe des Teams bewerkstelligen konnte. Das Team der Geschäftsstelle und auch die Projektleiter hatten immer ein offenes Ohr für mich und waren sehr hilfsbereit, sodass mir die Zusammenarbeit mit Ihnen sehr viel Freude bereitet hat.
Mein Aufgabenbereich gliederte sich hauptsächlich in Projekt- und Öffentlichkeitsarbeit. Ich hatte die Möglichkeit in allen Projekten der Stiftung einen Einblick zu erhalten und konnte mich in den meisten sogar selbst mit einbringen. Je intensiver ich mich in den einzelnen Projekten eingearbeitet habe, desto mehr verstand ich, was alles hinter einem Projekt steht. So lernte ich zum Beispiel, wie die Organisation größerer Veranstaltungen wie der Bürgerpreis und Bürgerbrunch abläuft und was dabei alles bedacht werden muss. Gerade bei so einer größeren Veranstaltung, wo viel zu organisieren ist, habe ich eine strukturierte Vorgehensweise gelernt, die sich auf jedes weitere Projekt übertragen lässt. Dennoch ist es wichtig, nicht allzu sehr an konventionellen Strukturen festzuhalten, da manchmal auch Spontanität und situationsbedingtes Handeln gefragt ist. Gerade zu Coronazeiten waren diese Fähigkeiten mehr als gefragt; von jetzt auf gleich konnten die meisten Projekte nur eingeschränkt oder teilweise auch gar nicht stattfinden. Letztendlich hat sich als neues Projekt „Das klingende Seniorenheim“ entwickelt, wobei sowohl Musikerinnen und Musiker, die keine Auftritte mehr hatten, als auch Bewohnerinnen und Bewohner verschiedener Pflegeeinrichtungen von profitiert haben.
Es können ganz Neue, wunderbare Ideen entstehen, wenn man sich von altbewährten löst und Neues schafft. Dennoch ist es bei jedem Projekt wichtig, egal ob altbewährt oder gerade erst neu entstanden, die verteilten Aufgaben zu priorisieren und nacheinander abzuarbeiten, um der eigenen Verpflichtung gegenüber Projetleitern und Ehrenamtlichen nachzukommen. Doch schnell habe ich gemerkt, dass es gar nicht so einfach ist, es jedem recht zu machen. Es gibt Tage, da konnte ich mich vor Aufgaben gar nicht mehr retten. Doch dieses Gefühl, wenn eine Veranstaltung gelungen ist, ich die Bürgerinnen und Bürger glücklich und zufrieden gesehen habe oder ein kleines Danke bekommen habe, hat mich bis zuletzt durchhalten lassen. Es waren genau diese kleinen Momente, die mich den teilweise anstrengenden Arbeitsalltag haben vergessen lassen.
Es ist schön die kleinen Momente mit den Bürgerinnen und Bürgern Münsters teilen zu können und ihnen zu zeigen wie wir versuchen das ehrenamtliche Engagement unserer Stadt zu fördern. Dies gelingt uns mit unserer Öffentlichkeitsarbeit. Dieser Bereich fiel mit in mein Tätigkeitsprofil. Als ersten Schritt habe ich unsere Instagram Seite neu strukturiert und diese regelmäßig mit Beiträgen bespielt. Da dies viel Zeit in Anspruch genommen hat, haben wir innerhalb der Stiftung ein neues Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit entwickelt; es hat sich ein fünfköpfiges social-media Team etabliert. Mit dieser kleinen Projektgruppe ist es uns nun möglich, alle Kanäle regelmäßig mit aktuellen Beiträgen zu bespielen, um die Öffentlichkeit zu informieren. In dieser Projektgruppe ist viel Platz für kreativen Spielraum und hier konnte ich mich gut mit meinen Fähigkeiten und verschiedenen Ideen einbringen.
Letztendlich blicke ich auf ein erfolgreiches Jahr mit sehr vielen neuen Bekanntschaften zurück. Ich bin für jeden Einzelnen dankbar, den ich während meiner Zeit bei der Stiftung kennenlernen durfte. Dadurch habe ich gelernt, mit den verschiedensten Charakteren umzugehen und mich darauf einzulassen. Die meisten Mitwirkenden bei der Stiftung sind sehr hilfsbereit, hatten immer ein offenes Ohr für mich und haben mich bei vielen Sachen unterstützt. Ich werde mich noch lange an ein anstrengendes, lernreiches und erfolgreiches Jahr zurückerinnern. In diesem Jahr habe ich mich weiterentwickeln können und bin selbstständiger geworden, schließlich wächst der Mensch mit seinen Aufgaben.
Zuletzt möchte ich nur noch eins sagen: DANKE!